In Deutschland sterben jedes Jahr über 750 Millionen* Tiere für den Konsum tierischer Produkte. Im Jahr 2022 wurden bundesweit 52,2 Millionen Schweine, Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde* sowie 701,4 Millionen Hühner, Puten und Enten* für tierische Produkte geschlachtet. Zuvor leben sie in der vorwiegend konventionellen Landwirtschaft ein meist qualvolles und nur kurzes Leben - für unser Fleisch, unsere Milch, die Eier oder den Käse. Wie unsere Haustiere, sind aber auch die sogenannten Nutztiere empfindsame Lebewesen. Sie haben ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse und möchten nach ihren Instinkten und ohne Schmerzen leben.

Schritt für Schritt ein Stück weiter
Der Schutz der Tiere ist für viele Menschen inzwischen einer der Gründe weshalb sie sich für eine vegane Ernährungsweise entscheiden. Doch auch die Ausbeutung unseres Planeten oder der voranschreitende Klimawandel sind Gründe dafür, seine Ernährung zu ändern. Eine Umstellung ist jedoch nicht immer einfach, bedeutet diese doch, festgefahrene Gewohnheiten zu durchbrechen. Wer starten möchte, dem bietet die jährliche Vegan Challenge im Januar einen guten Einstieg, aber natürlich kommt für Abermillionen gequälter Tiere jeder Zeitpunkt für eine Ernährungsumstellung recht. Am besten könnt ihr euch in kleinen Etappen an eine vegane Ernährung herantasten, etwa indem ihr gewohnte Gerichte leicht abändert. Statt Spaghetti Bolognese mit Hackfleisch könnt ihr z.B. unkompliziert eine vegane Linsen-Bolognese zubereiten oder Soja-Hack ausprobieren. Ihr werdet feststellen, wie viele tierleidfreie Alternativen es gibt und wie einfach es mittlerweile ist, eine köstliche und gesunde vegane Mahlzeit zuzubereiten. Viele der Lebensmittel, die wir täglich verwenden, sind sowieso bereits vegan- manche Nudeln etwa, Reis und viele Brotaufstriche. Trotz allem bleibt vielfach der kleine Mann im Ohr, der leise Zweifel sät: „Eine vegane Ernährung ist nicht gesund, sie liefert nicht genug Proteine und Nährstoffe“, ist hier wohl eines der größten Vorurteile.

Aufgeräumt!
Mit diesem Vorurteil sollten wir allerdings aufräumen. Denn aus wissenschaftlicher Sicht ist es ohne Probleme möglich, alle für unsere Gesundheit nötigen essentiellen Nährstoffe über pflanzliche Produkte aufzunehmen - tierische Quellen sind nicht notwendig. Eine Ausnahme bildet das Vitamin B12. Dieses kommt in relevanten Mengen ausschließlich in tierischen Produkten vor. In der veganen Ernährung sind wir daher auf ein Vitamin B-haltiges Nahrungsergänzungsmittel angewiesen. Andere kritische Nährstoffe wie bspw. Jod können über jodiertes Salz, Algen oder ggf. Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen werden. Für Kinder und Jugendliche in der Wachstumsphase kann bei dauerhaft anvisierter veganer Ernährung eine ärztliche oder ernährungswissenschaftliche Beratung sinnvoll sein.

Bunt muss es sein
Die Natur bietet uns eine breite Palette an pflanzlichen Nahrungsmitteln, die uns mit allen wichtigen Nährstoffen versorgen. Obst, Gemüse, Kartoffeln, Getreide, Hülsenfrüchte, Nüsse, Pilze, Kräuter und Gewürze bilden das Fundament unserer täglichen Mahlzeiten. Sie sind preisgünstig und überall erhältlich. Mit Geschick und kreativ eingesetzt, lassen sich diese Nahrungsmittel zu etlichen gesunden Leckereien verarbeiten. Nüsse und Samen verwandeln sich in Pflanzendrinks, aus Cashewkernen wird veganer Mozzarella. Inzwischen gibt es auch zahlreiche Ersatzprodukte, in verschiedenen Geschmacksrichtungen und Texturen. Das Angebot ist so vielfältig, dass hier jeder etwas findet, das ihm schmeckt. Diese Produkte werden jedoch mit 19 % höher besteuert als die herkömmlichen Grundnahrungsmittel mit 7 %. Die Entwicklung ist aber auch hier positiv, denn Lidl hat als erster Lebensmitteleinzelhändler im vergangenen Sommer beworben, dass bei ihnen die Grundpreise für vegane und fleischhaltige Produkte gleich sind. Man kann aber auch vieles selber herstellen, für pflanzliche Burgerpattys gibt es bspw. zahlreiche leckere Rezepte. Wie in der herkömmlichen Ernährung, sollten sich auch Veganer ausgewogen ernähren. Fertigpizza, Burger, Würstchen und Co. sollten also auch in der veganen Variante Ausnahmen und nicht die Regel sein, möchte man gesund leben.

Treffen am 22. Februar – wir suchen DICH
Ihr seid bereits Veganer, stellt eure Ernährung um oder wisst nicht so recht, wo ihr startet und wie die Umstellung gelingen soll? Dann schnuppert doch einfach mal in unsere Veggie-Gruppe hinein. Zum Jahresauftakt treffen wir uns am 22.02.24 um 18 Uhr in einer Mietküche im Zentrum von Düren. Unser Teamleiter Dirk Seidel wird den Kochlöffel schwingen und wir essen gemeinsam. Jede und Jeder ist dazu herzlich willkommen! Wenn man sich austauschen kann, macht pflanzliche Ernährung nämlich gleich doppelt viel Spaß. Jetzt, wo das Jahr noch ganz jung ist, schmieden wir außerdem Pläne, wie wir noch mehr Menschen für den tierleidfreien Lebensstil begeistern und was wir neben unseren regelmäßigen Kochabenden alles organisieren können. Dazu brauchen wir DICH! Unsere Veggie-Gruppe bietet eine tolle Möglichkeit, sich ehrenamtlich für die Tiere zu engagieren. Wir suchen Tierfreundinnen und Tierfreunde, die uns unterstützen, unsere Pläne umsetzen und neue Ideen mitbringen. Aufgaben gibt es bei uns genug. So möchten wir bspw. unsere Öffentlichkeitsarbeit ausbauen.

Bitte meldet euch bei Interesse per E-Mail für das Treffen an: dirk.seidel@tierschutzverein-dueren.de. Mit der Anmeldung erhaltet ihr die Adresse der Veranstaltung.

Vegan leben leicht gemacht
Hier auf unserer Seite findet ihr viele leckere tierleidfreie Rezepte. Auch unser eigenes veganes Kochbuch bietet tolle Lieblingsrezepte - von Mitarbeitenden des Tierschutzvereins und Aktiven. Es kostet 16 € und ist im Kreis Düren in verschiedenen Geschäften oder per online-Bestellung erhältlich. Darüber hinaus testen wir regelmäßig vegane Produkte aus den Supermärkten der Region – unsere persönlichen Rezensionen findet ihr hier.

Jedes Engagement, jede Mahlzeit zählt für die Tiere – wenn nicht jetzt anfangen, wann dann?

* Quelle: Deutscher Tierschutzbund