Vegane Brotzeit

Eine Arbeitsplatte mit einem Holzbrett, darauf dekoriert verschiedene Brotaufstriche, Brotscheiben, Olive, Gemüsestückchen u. Salat.
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Für Menschen, die sich für eine tierleidfreie Ernährung entschieden haben, glich der Gang durch den Supermarkt oder die Drogerie vor einem Jahrzehnt noch eher einer „Schnitzeljagd“: „Wo ist die Alternative, die ich suche? Gibt es überhaupt eine?“ Mittlerweile sieht das Angebot ganz anders aus.

Da immer mehr Menschen eine vegane Lebensweise anstreben, hat sich auch die Produktpalette in den Geschäften dementsprechend verändert. Ganz besonders im Bereich „pflanzliche Brotaufstriche“: Dieser Markt, der nach Angaben der Marktforschungsplattform „Data Bridge Market Research“ 2024 einen geschätzten globalen Umsatz von rund 250 Millionen Euro erreichte, soll bis 2032 auf über 468 Millionen Euro steigen!

Die Nachfrage wächst stetig und damit auch die Vielfalt der Produkte, die größtenteils auf Basis von Gemüse, Hülsenfrüchten oder Nüssen hergestellt werden. Heute gibt es nicht nur diverse Hummus-Sorten sowie zahlreiche Variationen von Gemüseaufstrichen, sondern unter anderem auch vegane Alternativen für Leberwurst, Teewurst, Frischkäse, Marmelade, Schoko-Creme oder Honig.

Eine abwechslungsreiche Auswahl
Eine kleine Auswahl aus dem ständig wachsenden Angebot hat das sechsköpfige Testteam des Deutschen Tierschutzverlags, für Sie probiert:

Vemondo Tomate Basilikum Brotaufstrich, Edeka Bio My Veggie Avocado pflanzlicher Brotaufstrich, Demeter campoVerde Paprika-Cashew Brotaufstrich, My Vay vegane Bio-Streichcreme Tomate-Kräuter, My Vay Feinkost-Mix Brotaufstrich wie Ei-Schnittlauch, Bresso 100% pflanzlich Kräuter der Provence, Oatly! Aufstrich Natur, Tertex Zwiebel und Apfel Abendbrotaufstrich und von Rügenwalder die veganen Aufstriche Pommersche fein, Teewurst fein und Mühlen Mett.

Die Testergebnisse
Bei den Gemüseaufstrichen überzeugten sowohl der Tomate-Basilikum-Aufstrich von Vemondo aufgrund seines guten Tomatengeschmacks und einer fruchtigen Würze als auch der Paprika-Cashew-Aufstrich von Demeter. Dieser wies ein sehr leckeres, intensives Paprika-Aroma auf, gepaart mit einer angenehmen mediterranen Würze. Nicht ganz so überzeugend, aber dennoch lecker empfand unser Testteam die Tomate-Kräuter-Streichcreme von My Vay. Hier war manchen Probanden der Tomatengeschmack zu fade und die Kräuternote etwas zu dominant. Nicht empfehlenswert aus Testersicht ist hingegen der Avocado-Aufstrich von My Veggie. Statt nach Avocado schmeckte dieser Belag vor allem nach Curry. Die Hälfte des Testteams störte sich zudem am leicht bitteren Nachgeschmack.

Einen positiven Eindruck hinterließ wiederum der „wie Ei-Schnittlauch-Aufstrich“ von My Vay. Sowohl die Konsistenz als auch der Geschmack kamen sehr nahe an das nicht vegane „Original“ heran. Allein der etwas hervorstechende Essiggeschmack hätte etwas milder sein können. Ebenfalls erfreulich war der Test der Kräuter-Frischkäse-Alternative „Bresso 100% pflanzlich Kräuter der Provence“. Nicht nur das Kräuteraroma kam sehr gut hervor, sondern auch die Konsistenz war angenehm und dem eines nicht veganen Frischkäses sehr ähnlich. Enttäuscht waren wir hingegen vom Oatly! Aufstrich Natur. Dieser hatte eine quark-/ schmelzkäseähnliche Konsistenz und kaum Geschmack. Als alleinigen Brotaufstrich würden wir ihn daher nicht verwenden, jedoch als Zusatzbelag unter veganer Marmelade.

Die Schmalz- und Streichwurst-Alternativen
Schmalz ist nichts für jedermann. Das gilt auch für die vegane Zwiebel-Apfel-Alternative von Tartex. Nach den Schmalzkennern aus unserem Testteam ähnelt sie zwar dem „Original“, doch der Zwiebelgeschmack war schonsehr intensiv, während man vom Apfel nichts merkte. Daher würden wir dieses Produkt auch nur Schmalzfreunden empfehlen.

Empfehlenswert sind die Streichwurst-Alternativen von Rügenwalder leider nur bedingt. Zwar schmeckt z. B. die vegane Pommersche fein mit ihrem leicht rauchigen Aroma ganz gut, doch wer „normale“ Leberwurst kennt, wird keine Ähnlichkeit zum tierischen Produkt feststellen können. Gleiches gilt für die vegane Teewurst fein und das vegane Mühlen Mett, wobei diese Produkte uns auch geschmacklich nicht überzeugt haben. Während die Teewurst ein sehr starkes Raucharoma aufweist, hat das vegane Mett einen schwer zu definierenden Eigengeschmack, der jedoch keinen vom Testteam überzeugte. Daher empfehlen wir aus diesen drei Produkten leider nur die Leberwurst-Alternative.

Fazit
Unser Test hat Ihnen hoffentlich einen kleinen Einblick in den veganen „Aufstrich-Dschungel“ gegeben. Zwar überzeugten manche Produkte nicht ganz, doch es waren auch sehr köstliche Alternativen dabei. Wir freuen uns auf die weitere Entwicklung dieser Branche und sind uns sicher, dass auch Sie viele tierleidfreie Alternativen für sich entdecken können.

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