Über den Tellerrand hinaus – Tierschutz im Kleiderschrank

Kleiderstange mit diversen Kleidungsstücken auf Bügeln

Vor Jahren war der Veganismus noch eine Randerscheinung. Heute ist er der neue Lifestyle einer ganzen Generation. Veganer verzichten aus Tierschutz-, Umwelt-, Gesundheits- und Klimagründen auf tierische Lebensmittel. Doch Veganismus hört nicht bei der Ernährung auf. Auch mit der Wahl seiner Kleidung kann man dazu beitragen, dass Tiere nicht gequält und ausgenutzt werden und die Umwelt weniger belastet wird.

Profit vor Tierwohl
Für die Modeindustrie ist der Handel mit tierischen Rohstoffen ein lukratives Geschäft. Mehr als 110 Millionen Felle von Pelztieren wie Nerz, Marderhund oder Chinchilla kommen jährlich in den weltweiten Handel. Leder gilt als Nebenprodukt der Fleischproduktion, doch das ist es nicht. Ungefähr 40 Prozent der weltweiten Schlachtungen erfolgen für die Lederindustrie, neben Rindern müssen bspw. auch Reptilien für Lederprodukte ihr Leben lassen.
Im Herstellungsprozess hin zum Endprodukt ist das Wohlergehen der Tiere unwichtig. Ein Großteil von ihnen lebt unter tierschutzwidrigen Bedingungen und muss qualvoll sterben. Was zählt ist der Profit. Auch Tiere die nicht unmittelbar getötet werden, leiden unter grausamen Methoden, so z.B. Gänse die Daunen liefern oder Schafe für ihre Wolle.

Tierische Rohstoffe in Kleidung oder Accessoires
Der Lederschuh oder die Pelzjacke - hier ist es klar, dass es sich um Produkte handelt, für die Tiere sterben mussten. Häufig befinden sich an Kleidung oder bei Accessoires aber auch versteckt Bestandteile tierischen Ursprungs.

Leder:
Kann sich in Details wie Schnüren oder Patches (z.B. am Bund von Jeans) befinden.
Pelz:
Kleinteilige Pelze finden sich als Besatz an Mützen, Kapuzen oder Stiefeln. Auch Accessoires bei denen man vielleicht denkt sie seien aus Kunstpelz, können aus echtem Fell sein.
Wolle:
Häufig als kleiner Anteil in Mischung mit anderen Fasern wie etwa Acryl.
Seide:
Für Blusen, Krawatten oder Tücher werden die verpuppten Raupen des Seidenspinners lebendig gekocht oder heißem Wasserdampf ausgesetzt, um Seidenfäden aus ihren Kokons zu gewinnen.
Federn, Daunen:
Werden als Füllmaterial, z.B. für Winterjacken, eingesetzt.
Horn, Knochen, Perlmutt (aus Muscheln gewonnen):
Finden sich an Details wie Knöpfen oder sind zu Schmuck verarbeitet.
Stofffarben:
Werden bspw. auf Basis von Knochenkohle hergestellt. Karmin  wird aus Schildläusen gewonnen, Indigotin aus Purpurschnecken.
Klebstoffe für Schuhe und Accessoires:
Beinhalten häufig tierische Eiweiße (Kasein aus Milch, Glutin aus Knorpel, Knochen und Bindegewebe).

Auch natürlich vorkommende Rohstoffe schaden der Umwelt
Oftmals wird angenommen, dass tierische Bestandteile als natürlich vorkommende Rohstoffe umweltfreundlicher als künstlich hergestellte Stoffe sind. Dies stimmt jedoch so nicht, denn bei der Verarbeitung, bspw. dem Gerben und Färben von Leder, werden unterschiedliche Chemikalien verwendet. In den Produktionsländern gelangen die Chemikalien häufig ins Grundwasser oder in Gewässer und schaden damit der Umwelt.

Tierfreundliche Alternativen
Tierqual für die Mode muss nicht sein, es gibt heute zahlreiche Alternativen, so z.B.:

  • Vegane Lederprodukte aus Kork, Pilzen oder Ananas
  • Kunstfasern wie Elasthan, Polyester, Polyamid, Polyethylen
  • Pflanzliche Naturfasern wie z.B. Leinen, Hanf, Sisal, Jute oder Baumwolle
  • Farb- und Klebstoffe auf synthetischer, anorganischer oder pflanzlicher Basis

 Quelle: Deutscher Tierschutzbund e.V.

Mitmachen und ein Zeichen setzten
Unsere Veggie-Gruppe „So is(s)t die Zukunft“ will ein Zeichen für den Tierschutz setzten, nicht nur in Sachen Ernährung, sondern auch in den vielen weiteren Bereichen, in denen Tiere ausgebeutet und gequält werden. Das Ziel ist es, noch mehr Menschen für einen veganen Lebensstil zu begeistern - nicht mit dem „erhobenen Zeigefinger“ sondern mit Spirit und Elan in eine tierleidfreie Zukunft.

Am 22. Februar treffen wir uns, um uns gemeinsam vegane Leckereien schmecken zu lassen und dabei Pläne für das neue Jahr zu schmieden. Dazu ist Jeder und Jede herzlich willkommen, egal ob  Veganer, Vegetarier oder einfach nur an einem veganen Lebensstil interessiert. Kommt dazu, bringt eure Ideen mit und - vielleicht habt ihr Lust unsere Gruppe ehrenamtlich zu verstärken und gemeinsame Pläne umzusetzen? "So is(s)t die Zukunft" bietet eine tolle Möglichkeit, wenn ihr euch aktiv für die Tiere engagieren möchtet!

Wir treffen uns um 18 Uhr in einer Mietküche im Zentrum von Düren. Damit wir mit dem Essen planen können, bitten wir um Anmeldung unter dirk.seidel@tierschutzverein-dueren.de. Die genaue Location erfahrt ihr nach eurer Anmeldung. Wir freuen uns auf euch!

Zurück