Innen und außen - Tier- und Umweltschutz liegt auf der Haut

Zwei Flässchen aus braunem Glas zwischen Kräuter, Gewürzen und Südfrüchten in Scheiben.

Ob Küche, Kühlschrank oder Kulinarik – der Begriff „Vegan“ geht weit über den pflanzlichen Ernährungsaspekt hinaus. Auch im Badezimmer ist er nicht mehr wegzudenken. Viele Kosmetikbrands springen auf den tierversuchsfreien und umweltschonenden Zug mit auf. Naturkosmetik ist fester Bestandteil in der Beauty-Welt und sogar Luxusbrands haben sich ihrer angenommen. Von wiederverwendbaren Refill-Behältern, zu deren Inhaltsstoffen und Verpackungen. Alles nur Marketing? Handelt es sich bei den Begriffen „Vegan“ und „Tierversuchsfrei“ um Synonyme oder haben sie unterschiedliche Bedeutungen? Ist Naturkosmetik genauso wirksam, wie konventionelle Kosmetik?

Vom Teller ins Make-up Etui: Was genau bedeutet vegane Kosmetik?
Es handelt sich um Produkte, die absolut frei von Inhaltsstoffen sind, die aus oder von Tieren produziert wurden. Mit anderen Worten bedeutet es, dass vegane Kosmetik rein pflanzlich ist. Auch wenn es das letzte ist, was man mit dem Begriff in Verbindung bringt, ist dennoch nicht ausgeschlossen, dass vegane Kosmetik an Tieren getestet wird, und somit nicht tierversuchsfrei ist.

Kein Leid für Schönheit: Tierversuchsfrei sind Produkte, wenn...
... sie in keiner Phase des Entwicklungsprozesses an Tieren getestet wurden. Um die Sicherheit von Kosmetika festzustellen, gibt es unendlich viele andere Methoden, bei denen keine Lebewesen leiden müssen. Kennzeichen der Produkte, für die kein Geschöpf Leid erfahren musste, ist das Siegel des „ Leaping Bunny “ und das Siegel „Hase mit der schützenden Hand“. Ein Produkt, welches nicht an Tieren getestet wurde, muss allerdings nicht zwangsläufig vegan sein. Natürlich gibt es aber auch Produkte, welche das komplette Paket bieten, sprich vegan und frei von Tierversuchen sind.

Naturkosmetik: Natur schon im Namen
Vegane Kosmetik und Naturkosmetik sind keine Synonyme! Von Tieren kommende Produkte wie Milch oder Honig dürfen Bestandteil von Naturkosmetik sein, was sie bei veganer Kosmetik nicht sein dürfen. Verboten sind jedoch auch bei Naturkosmetik Inhaltsstoffe von toten Wirbeltieren wie beispielsweise Murmeltierfett, welches in konventioneller Kosmetik verwendet wird. Der Begriff Naturkosmetik ist nicht geschützt oder gesetzlich definiert. Es handelt sich hauptsächlich um Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs.

Kein Laborequipment, sondern Lebewesen
Zu Beginn direkt einmal festzuhalten: Notwendig sind Tierversuche auf keinen Fall, um optimale Ergebnisse im Kosmetikbereich zu erzielen. Dennoch werden vor allem Mäuse, Meerschweinchen, Kaninchen und Ratten zu unwürdigen Lebensbedingungen gehalten, damit an ihnen Experimente zur Testung von Kosmetika durchgeführt werden können. Es ist nicht genau bekannt, wie viele Tiere dabei jährlich ihr Leben verlieren, 300 000 werden es aber schätzungsweise alleine in China sein. In der EU gibt es seit 2013 ein umfassendes Verbot von Tierversuchen für Kosmetikprodukte. Danach dürfen Unternehmen keine Tierversuche für kosmetische Produkte oder Inhaltsstoffe durchführen. Auch der Verkauf von Kosmetika, die in Ländern außerhalb der EU im Tierversuch getestet wurden, ist verboten. Jedoch wird das Gesetz durch Ausnahmeregelungen untergraben. So gelten die EU-Verbote nur für neue Produkte und Inhaltsstoffe, ältere können von Kosmetikfirmen, Geschäften und Onlineshops weiterhin uneingeschränkt verkauft werden.

Korrekter Konsum
Ethisch korrekter Konsum ist vielen Käuferinnen und Käufern heutzutage wichtiger als der perfekte Teint oder die beste Gesichtscreme. Es ist ein Bewusstsein für das gewachsen, was sich hinter dem aufwendig geschminkten Gesicht, den seidig glänzenden Haaren oder den makellos manikürten Nägeln verbirgt. Ein Concealer soll zwar dunkle Augenringe kaschieren, aber es soll nicht das versteckt werden, was sich hinter dem Produkt befindet. Die Ansprüche an Naturkosmetik, vegane und tierversuchsfreie Produkte gehen allerdings noch weiter und hören nicht beim Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekt auf. Selbstverständlich sollen sie auch in ihrer Anwendung das erfüllen, was konventionelle Produkte leisten. Sie sollen genauso gut riechen und sich ebenso gut anfühlen. Die Messlatte liegt also ziemlich hoch. Umso besser ist es daher, dass es immer mehr, vor allem junge Brands gibt, die sich dieser Thematik annehmen. Vor allem der „Natural Look“ lässt sich mit unkonventioneller, natürlicher Kosmetik gut umsetzen. Schwerer wird es bei intensiven Farben, wie bei Nagellack und Co., die genauso lange halten sollen, wie es bei chemischen Produkten der Fall ist.

Entscheidungs-Dschungel
Natürlich gilt: Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Ob beim Essen oder bei den Produkten, die von außen auf den Körper einwirken, jeder von uns steht täglich vor neuen Entscheidungen, durch unser Kaufverhalten einen Beitrag zu Tier- und Umweltschutz zu leisten. Das Angebot ist da und das nicht zu klein!

Infoabend am 22. Februar
Ihr möchtet euch für die Tiere engagieren? Dann kommt zum Infoabend der Veggie-Gruppe am 22.02.24! Beim gemeinsamen veganen Essen könnt ihr unsere Arbeit kennenlernen. Außerdem schmieden wir Pläne für unsere Aktivitäten 2024 und freuen uns über Verstärkung für unser Team. Unsere Gruppe ist hauptsächlich darauf bedacht, den tierleidfreien Lebensstil zu verbreiten. Für uns gehört dazu mehr, als nur die Ernährung. Auch Kosmetik, Kleidung, Umweltbewusstsein und soziale Aspekte gehören zu unseren Themen. Ihr müsst nicht Veganer sein, Jede und Jeder mit Interesse am vegetarisch/veganen Lebensstil ist herzlich willkommen.

Wir treffen uns am 22.02.24 um 18 Uhr in einer Mietküche im Zentrum von Düren. Damit wir mit dem Essen planen können, bitten wir um Anmeldung bis zum 21.02.24 unter dirk.seidel@tierschutzverein-dueren.de. Die genaue Location erfahrt ihr nach eurer Anmeldung.

Quellen: www.o-mag.net/naturkosmetik-worauf-musst-du-achten, www.peta.de/veganleben, www.tierschutzbund.de

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